Intersubjektivitätstheorien

Gemeinsam ist den intersubjektiven Theorien die Neubewertung der Therapeut-Patient-Beziehung als ein Paar, dass ein drittes, ein therapeutisches Feld erschafft und somit auch der Therapeut / die Therapeutin mit seinen persönlichen Anteilen interagiert und folglich auch verändert aus dem Behandlungsprozess hervorgeht. Die Angst vor der eigenen Veränderung auf Seiten der Therapeutin/des Therapeuten wird so zum entscheidenden Faktor für einen gelingenden Therapieprozess. Es geht um eine erste Zuordnung und Einordnung der nicht mehr ganz so neuen, und doch weniger etablierten analytischen Theorien. Die konsequente Negation der Triebtheorie und die Relativierung der Deutung als zentrales Behandlungselement trugen u.a. zur zögernden Rezeption bei. Die Konzepte des Unbewussten, der Übertragung und des Widerstands werden beibehalten, jedoch inhaltlich neu definiert. Unterschiede der fünf Tendenzen der Betrachtung des therapeutischen/analytischen Feldes werden diskutiert.

Intersubjektive PSA Orange et al.

Interpersonale PSA Stern, Donnel B. et al.

Relationale PSA Benjamin et al.

Motivationale PSA Lichtenberg et al.

Post-Bion-Field-Theorie BFT Ferro et al.

Literatur zur Vorbereitung auf das Seminar:

• Potthoff P (2022): Psychoanalytische Feldtheorien, Gießen, Psychosozial-Verlag, insbesondere Seite 35–64.

Weiterführende Literatur:

• Altmeyer M & Thomä H (2006): Die vernetzte Seele. Die intersubjektive Wende in der Psychoanalyse, Stuttgart, Klett-Cotta

• Baranger M & Baranger W. (1961/2018): Die analytische Situation als dynamisches Feld, Psyche 2018 9/10, 739-784.
• Benjamin J (2006): Tue ich oder wird mir angetan? Ein intersubjektives Triangulierungskonzept In: Altmeyer et al., Die vernetzte Seele. s.o.
• Bendchaft B et al (2015): Emanzipatorische Psychoanalyse, Frankfurt, Brandes & Apsel
• Ferro A (1996/2012): Im analytischen Raum, Gießen, Psychosozial-Verlag
• Orange D M et al (1997/2001): Intersubjektivität in der Psychoanalyse 2. Auflage 2015, Frankfurt a. M., Brandes & Apsel