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Neue Theorien zur psychoanalytischen Behandlung psychosomatischer Erkrankungen
24. Mai um 17:15 – 18:45
In den letzten Jahren scheint bei vielen Psychoanalytikern über Schulgrenzen hinweg ein Konsens darüber entstanden zu sein, dass eine Hauptaufgabe des analytischen Prozesses darin besteht, die nicht symbolisierten, „rohen“ Zustände oder das „nicht mentalisierte“ Material zu symbolisieren. Dieses Material wird allgemein in der Unmittelbarkeit des Körpers verortet. Ein wichtiger Vorreiter dieses Gedankens ist sicherlich Bion gewesen. In diesem Seminar möchte ich von Bions Position in seinem Spätwerk ausgehend die neueren theoretischen Entwicklungen zum körperlichen Unbewussten einer kritischen Betrachtung unterziehen. In dem wichtigen Text von dem französischen Psychosomatiker und Psychoanalytiker Michel de M’Uzan wird ein alternativer Denkweg zu diesem Themenbereich aufgezeigt. Da jede psychoanalytische Theorie seine Bewährungsprobe an der Praxis leisten muss, werden wir unsere Seminararbeit entlang des mitgebrachten und in der Literatur enthaltenen Materials entwickeln.
Literatur:
• Bion W (1979): Aufmerksamkeit und Deutung, Frankfurt a.M. 2. Aufl., 2009
• Leikert S (2023): Die analytische Haltung und das körperliche Unbewusste: Bemerkungen zu einer behandlungstechnischen Kontroverse. Jahrbuch der Psychoanalyse 86:37-65
• Lombardi R (2021): Die Dissoziation von Körper und Psyche: Rätsel, Abgründe und Sackgassen1. Internationale Psychoanalyse 16:257-283
• de M‘Uzan M (1984): Die Sklaven der Quantität In: de M’Uzan M (2014): Depersonalisation und Kreativität, S. 53-64, Gießen, 2014